Summer School 2019: Hands On Cultural Heritage

Summer School des téchnē – Campusnetzwerk für Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften

15. bis 20. September 2019 in Nürnberg

 

Die Summer School vermittelt Studierenden und jungen Wissenschaftler*innen der Geistes- und Sozialwissenschaften vertiefte Einblicke in die Möglichkeiten, Herausforderungen und Methoden der Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften respektive Digital Humanities.

Unter dem Motto „hands on cultural heritage“ liegt der Fokus auf der Kombination von historischer Forschung und innovativen Zukunftstechnologien, welche durch die Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum direkt am Objekt vorgenommen werden kann. Daneben werden an konkreten Beispielen aus der Metropolregion Nürnberg sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die digitale Transformation erörtert.

Organisiert wird die Summer School vom téchnē – Campusnetzwerk, einem kooperativen Zusammenschluss der Digital Humanities und Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften Studiengängen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Regensburg und der Ludwig-Maximilians-Universität München – gefördert vom Programm „Digitaler Campus Bayern“. Ein Rahmenprogramm mit öffentlichen Abendvorträgen und Podien ergänzt die Kurse der Summer School und wird mit dem Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation ausgerichtet.

Das gemeinsam konzipierte Programm der drei beteiligten Universitäten und des Museums vertieft die in den drei spezifischen Studiengängen erworbenen Kompetenzen und zielt auf eine inhaltliche Ausweitung über die standortbezogenen Kompetenzprofile hinaus ab. Gleichzeitig steht es auch externen Studierenden offen.

Fokus: „hands on cultural heritage

In vier Kursen stehen historische Objekte als Vermittler und Bewahrer von Geschichte und Geschichten im Zentrum. Auf unterschiedlichen Ebenen wird sich dabei sowohl den Objektbeständen als auch den Arbeitsprozessen für die Forschungsvermittlung des Germanischen Nationalmuseum genähert, um in einer Zusammenschau die Transformationsprozesse eines zunehmend digitalisierten Museumsalltags sichtbar zu machen.

In einer den Digital Humanities eigenen, engen Verschränkung von Technikkompetenz und geisteswissenschaftlichen, hermeneutischen Denkweisen lernen die Teilnehmer*innen nicht nur anwendungsorientierten Verfahren kennen. Sie diskutieren mit Expertinnen und Experten an den jeweiligen Fallstudien die Möglichkeiten und Grenzen dieser neuen Methoden, sowie ihrer epistemischen Rechtfertigung.

Fokus: Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die digitale Transformation

Zu vier Themenfeldern diskutieren die Teilnehmer*innen mit Expertinnen und Experten, wie gesellschaftliche Strukturen und Prozesse in der digitalen Transformation herausgefordert und neu konfiguriert werden: Wie verändern sich Prozesse und Strukturen der öffentlichen Kommunikation (Stichwort: social media)? Wie verändert sich die Organisation von Arbeit (Stichwort: räumliche und zeitliche Entgrenzung von Arbeit)? Wie verändert sich die Steuerung von Stadtgesellschaften (Stichwort: data driven & smart cities)? Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Organisation staatlicher Aufgaben konfrontiert und wie verändert sich dabei Staatlichkeit (Stichworte: staatliche Kontrollverluste versus neue digitale Überwachungssystem)?

Wissenschaftliches Konzept

Gemeinsam mit eingeladenen Expertinnen und Experten sowie den Kooperationspartnern werden in der Summer School durch die kooperative Konzeption und Präsentation der Inhalte durch Teams aus der Informatik, Kultur-, Sprach- und Sozialwissenschaften unterschiedliche fachliche Denkweisen zusammengebracht und gegenseitiges Problembewusstsein geschärft. Diese Auseinandersetzung findet direkt an den Originalen und vor der Folie des musealen sowie städtischen Raums statt.

Zielgruppe

Die Zielgruppe der Summer School sind sowohl Studierende der Digital Humanities sowie der Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften im Bachelor, Master sowie Promovierende und Early Researchers in diesem Fach oder fachverwanden Studiengängen.

Programm Alle schließen Sonntag, 15. September 2019 15:00 Uhr: Check in Pirckheimer Haus 16:00-17:00 Uhr: Kennenlernen des Museum, GNM 18:30 Uhr: Offizielle Eröffnung, Pirckheimer Haus Montag, 16. September 2019 9:00 Uhr: Organisation, Pirckheimer Haus, Aufteilung der Gruppen 9:30 Uhr: Kurse 13:00 Uhr: Mittagspause 14:00 Uhr: Kurse 18:30 Uhr: Abendveranstaltung des BIDT im Zollhof Dienstag, 17. September 2019 9:00 Uhr: Stadtgeschichte(n) Ortsbegehung mit dem Projekt TOPORAZ 11:00 Uhr Kurse 13:00 Uhr: Mittagspause 14:00 Uhr: Kurse 19:00 Uhr: Feedbackrunde Mittwoch, 18.September 2019 9:00 Uhr Organisation – Kurswechsel 9:30 Uhr: Kurse 13:00 Uhr: Mittagspause 14:00 Uhr: Kurse 17:30 Uhr: Abendveranstaltung des BIDT: Das digitale Museum Donnerstag, 19. September 2019 9:00 Uhr: Ausstellbarkeit von Industriekultur, Ortsbegehung im Museum für Industriekultur 11:00 Uhr: Kurse 13:00 Uhr: Mittagspause 14:00 Uhr: Kurse 19:00 Uhr: Feedbackrunde Freitag, 18. September 2019 9:00 Uhr: Schlusssprint, Fertigstellung der Präsentationen 13:00 Uhr: Mittagspause 14:00 Uhr: öffentliche Projektvorstellung, Germanisches Nationalmuseum, Kartäuserkirche 17:30 Uhr: Ende der Veranstaltung

Kurse

Die insgesamt fünf Kursen finden in teilweise parallelen Sektionen statt. In der Mitte der Woche wird gewechselt.

 

Montag/Dienstag

Der Kurs kann über die ganze Woche als auch in Teilen belegt werden.

Kurzbeschreibung

Augmented Reality (AR) beschreibt das Überlagern realer Objekte mit virtuellen Inhalten, beispielsweise über mobile Endgeräte oder spezielle Brillen. In diesem Kurs werden gängige Methoden praktisch behandelt, die die automatische Verfolgung und Erkennung von Objekten und die virtuelle Interaktion von BenutzerInnen mit diesen Objekten ermöglichen. Die Studierenden entwickeln schließlich unter Anleitung eine eigene AR-Anwendung, mit der Objekte virtuell eingefärbt oder mit für Museumsbesucher interessanten Inhalten angereichert werden können.

Kursleitung

Prof. Dr-Ing. Marc Stamminger, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Dr-Ing. Frank Bauer, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Philipp Kurth, M.Sc., FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen …

  • verstehen Methoden zur Erkennung und Verfolgung von Objekten und wenden diese dann praktisch an
  • setzen Wissen über Interaktionsmöglichkeiten von BenutzerInnen mit virtuellen Inhalten um
  • entwickeln eigene Konzepte zur optimalen Darstellung von Inhalten zur Wissensvermittlung
  • wenden Kenntnisse in der App-Entwicklung in der Spiele-Engine Unity an

erforderliche Vorkenntnisse

Starke Voraussetzungen:

  • Programmierkenntnisse in zumindest einer Sprache (zB. Java, C#, C, C++)
  • Hohes Engagement

 

Von Vorteil, aber keine strikte Voraussetzung

(in absteigender Wichtigkeit):

  • Grundkenntnisse in Vektorarithmetik (lineare Algebra)
  • Erfahrung mit der Unity-Engine
  • Erfahrung mit App-Entwicklung

Kurzbeschreibung

Der Kurse setzt sich mit der (Re-)Konfigurationen gesellschaftlicher Verhältnisse im Kontext der Digitalisierung auseinander.

In vier Themenfeldern besuchen wir Orte in Nürnberg, an denen die “digitale Transformation” sichtbar und relevant wird, und diskutieren mit Expertinnen und Experten:

 

  • Digitale Transformation und Arbeit
  • Digitale Transformation und Steuerung städtischer Gesellschaften (“Smart Cities”)
  • Digitale Transformation und politische/öffentliche Kommunikation
  • Digitale Transformation und Staatlichkeit

Kursleitung

Prof. Dr. Georg Glasze, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Kulturgeographie am Institut für Geographie
Finn Dammann MA, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Kulturgeographie am Institut für Geographie

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen lernen sozialwissenschaftliche Konzepte kennen, um die Prozesse gesellschaftlichen Wandels im Kontext der Digitalisierung erforschen, verstehen und beurteilen zu können.

erforderliche Vorkenntnisse

Interesse an sozial- und kulturwissenschaftlichen Konzepten und Methoden.

Kurzbeschreibung

Im Kurs sollen Methoden erarbeitet werden, wie das Blickverhalten von Museumsbesuchern mit Hilfe von Eyetracking untersucht werden kann. Insbesondere geht es darum, die Wirkung von visuellem Kontext auf die Wahrnehmung von Exponaten zu untersuchen. Die Erkenntnisse dienen dazu, ideale Präsentationsstrategien, v.a. für VR/AR-Darstellungen von Museumsexponaten zu erarbeiten.

Kursleitung

Dr. Christina Bauer, Universität Regensburg, Lehrstuhl für Informationswissenschaft

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen sind nach Abschluss des Kurses in der Lage:

  • Methoden, Verfahren und Begriffe der Evaluation mithilfe eines Eye-Trackers aufzuzählen, zu benennen und zu definieren.
  • Eine empirische Studie mithilfe eines Eye-Trackers durchzuführen.
  • Die erhobenen Daten zu analysieren und sinnvoll zu dokumentieren.

erforderliche Vorkenntnisse

Empfehlenswert sind Vorkenntnisse im Bereich der empirischen Forschung und statistischen Datenanalyse.

Mittwoch/Donnerstag

Der Kurs kann über die ganze Woche als auch in Teilen belegt werden.

Kurzbeschreibung

Augmented Reality (AR) beschreibt das Überlagern realer Objekte mit virtuellen Inhalten, beispielsweise über mobile Endgeräte oder spezielle Brillen. In diesem Kurs werden gängige Methoden praktisch behandelt, die die automatische Verfolgung und Erkennung von Objekten und die virtuelle Interaktion von BenutzerInnen mit diesen Objekten ermöglichen. Die Studierenden entwickeln schließlich unter Anleitung eine eigene AR-Anwendung, mit der Objekte virtuell eingefärbt oder mit für Museumsbesucher interessanten Inhalten angereichert werden können.

Kursleitung

Prof. Dr-Ing. Marc Stamminger, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Dr-Ing. Frank Bauer, FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Philipp Kurth, M.Sc., FAU Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl Graphische Datenverarbeitung

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen …

  • verstehen Methoden zur Erkennung und Verfolgung von Objekten und wenden diese dann praktisch an
  • setzen Wissen über Interaktionsmöglichkeiten von BenutzerInnen mit virtuellen Inhalten um
  • entwickeln eigene Konzepte zur optimalen Darstellung von Inhalten zur Wissensvermittlung
  • wenden Kenntnisse in der App-Entwicklung in der Spiele-Engine Unity an

erforderliche Vorkenntnisse

Starke Voraussetzungen:

  • Programmierkenntnisse in zumindest einer Sprache (zB. Java, C#, C, C++)
  • Hohes Engagement

Von Vorteil, aber keine strikte Voraussetzung 
(in absteigender Wichtigkeit):

  • Grundkenntnisse in Vektorarithmetik (lineare Algebra)
  • Erfahrung mit der Unity-Engine
  • Erfahrung mit App-Entwicklung

Kurzbeschreibung

Der Kurs führt in die Grundlagen von Prozessen und Technologien zum Crossmedialen Publizieren ein und wird am Anwendungsfall des Germanischen Nationalmuseums erprobt.

Kursleitung

Jörn Fahsel, Dipl.-Kfm., FAU Erlangen-Nürnberg, Institut für Buchwissenschaft, Professur für Buchwissenschaft, insbesondere E-Publishing und Digitale Märkte
Dr. Markus Frank, LMU München, Digital Humanities – Sprachwissenschaften
Veronika Gacia M.A., LMU München, Digital Humanities – Sprachwissenschaften
Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, FAU Erlangen-Nürnberg, Institut für Buchwissenschaft, Professur für Buchwissenschaft, insbesondere E-Publishing und Digitale Märkte
Katharina Leyrer, M.A., FAU Erlangen-Nürnberg, Institut für Buchwissenschaft, Professur für Buchwissenschaft, insbesondere E-Publishing und Digitale Märkte
Axel Wisiorek M.A., LMU München, Digital Humanities – Sprachwissenschaften

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen lernen Grundlagen

  • von Geschäftsprozessen
  • musealer Ausstellungen
  • Standardisierung der Produktion
  • von XML inklusive DTD
  • von XSLT zur Transformation von XML-Daten in beliebige Zielstrukturen

erforderliche Vorkenntnisse (mit Abstufungen)

  • Grundkenntnisse HTML, CSS, JavaScript
  • Grundkenntnisse LaTeX

Kurzbeschreibung

Um museale Objekte in die digitale Vermittlung insbesondere in Augmented Reality Anwendungen einzubeziehen, müssen sie von Geräten lokalisiert oder erkannt werden. Bisher wurden dazu zusätzliche Hilfsmittel wie ibeacons und QR-Codes verwendet. Die Entwicklung der Object Detection innerhalb der Computer Vision ist aber mittlerweile so weit fortgeschritten, dass im Kurs erprobt werden soll, ob die musealen Objekte nicht direkt durch Algorithmen erkannt werden können. In weiteren Schritten könnten auch Bilddetails identifiziert oder Vergleichsbeispiele zum Objekt gesucht werden.  

Kursleitung

Prof. Dr. Peter Bell, FAU Erlangen-Nürnberg, Digital Humanities, Schwerpunkt Kunstgeschichte
Dr. Hafeez Anwar, FAU Erlangen-Nürnberg, Digital Humanities, Schwerpunkt Kunstgeschichte
Leonardo Impett, M.A., Bibliotheca Hertziana, Max-Planck Institut, Rom

Kompetenzerwerb

Die Teilnehmer*innen lernen an unterschiedlichen Objekten verschiedene Computer Vision Methoden erproben, im zweiten Schritt kombiniert mit der Zusammenstellung von Informationen und weiterem Bildmaterial, um dann Augmented Reality Inhalte einbinden zu können.

erforderliche Vorkenntnisse

Python-Vorkenntnisse oder in Bildverarbeitung sind hilfreich.